Museum bei der Kaiserpfalz
Museumsmaskottchen Ingo Merkurius
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Sonntag, 1.10.2023, 14 Uhr
Öffentliche Führung
Weibsbilder – Frauen im Wandel vom Spätmittelalter zur Frühen Neuzeit

Mit Katharina von Bora, der Gattin Martin Luthers, entsteht im 16. Jahrhundert ein neues, protestantisches Frauenideal. Die Aufwertung der Ehe und der Frau durch die Reformation scheint die weibliche Situation im Vergleich zum »katholisch-frauenfeindlichen« Mittelalter zu verbessern. Die Quellen zeichnen allerdings ein differenzierteres Bild: Sie berichten von Frauen in Handel und Handwerk in den Städten des Spätmittelalters. Die frühe Reformation sieht hingegen keine Berufstätigkeit für Frauen vor und bietet auch Unverheirateten keine Perspektive.
Die Führung der Historikerin Miriam Maslowski hinterfragt moderne Vorstellungen von der Rolle der Frau in Mittelalter und Reformation und vollzieht ihren Wandel nach. Ausgewählte Beispiele aus dem 18. und 19. Jahrhundert geben Einblicke in die Berufstätigkeit Ingelheimer Frauen.

Führung: Miriam Maslowski, Museum bei der Kaiserpfalz
Dauer: 1,5 Stunden
Treffpunkt: Museum bei der Kaiserpfalz
Telefonische Anmeldung bis 29.9.2023 im Museum / begrenzte Personenzahl
Kosten: 4,00 € (inkl. Eintritt ins Museum)

Abbildung: ONB/Wien, Sammlung von Handschriften und alten Drucken, Cod.ser.n.2644, fol.105v
Freitag, 6.10.2023, 19 Uhr
»Gefährliche« Frauen in der Bibel
Vortrag

Obwohl in der Bibel überwiegend die Männerwelt das Sagen hatte, ragen doch einige wenige weibliche Charaktere aus den Büchern des Alten und Neuen Testaments heraus, die über all die Jahrhunderte hinweg heute noch in aller Munde sind. Sie waren klug, mutig, gewandt und bestachen durch Schönheit: natürliche und – wie wir aufgrund der Texte und archäologischer Funde wissen – kosmetische Schönheit. Anfänglich diente Kosmetik nicht der Schönheitspflege, sondern sie sollte gegen äußere Einflüsse schützen. Man erkannte jedoch schnell, dass man mit Hilfe eines »kachal« die Augen größer und glänzender wirken lassen konnte. Mit der Zeit kam es in Mode, nicht nur die Augen, sondern auch Haare, Gesicht, Hände, Füße und Lippen zu schminken. Geschminkte Frauen galten als besonders gefährlich. Deswegen wird vor ihnen eindringlich gewarnt. In den Sprüchen Salomos heißt es dazu, dass der süße, verlockende Beginn und das darauffolgende bittere Ende der Bekanntschaft unausweichlich sei.

Eine Kooperationsveranstaltung mit dem Zonta Club Ingelheim und den Gleichstellungsbeauftragten Manuela Hansel (Kreis Mainz-Bingen), Regina Barroso da Silva (Stadt Ingelheim am Rhein) und Gisela Samstag (Verbandsgemeinde Gau-Algesheim).

Vortrag: Dr. Ronja Jacob, Gymnasiallehrerin an der Berufsbildenden Schule Bad Kreuznach und Dozentin für Bibelkunde an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Veranstaltungsort: Museum bei der Kaiserpfalz
Telefonische Anmeldung bis 4.10.2023 / begrenzte Personenzahl
Eintritt frei, Spenden erbeten für die Alex-Jacob-Stiftung Bad Kreuznach

Abbildung: © Stadtverwaltung Ingelheim
Samstag, 7.10.2023, 15 Uhr
Öffentliche Kaiserpfalzführung
Die Kaiserpfalz Karls des Großen

Die Führung der Ingelheimer GästeführerInnen mit individuellen Schwerpunkten startet in der Kaiserpfalzabteilung des Museums bei der Kaiserpfalz. Anschließend begibt sie sich in eine der besterhaltenen Pfalzen des frühen Mittelalters. An diesen Schauplätzen wurde Weltgeschichte geschrieben, es wurden Versammlungen abgehalten und bedeutende Gesandtschaften empfangen.

Ein weiterer Kaiserpfalz-Führungstermin finden am 21.10.2023 statt.

Führung: GästeführerIn, Ingelheim
Dauer: 1,5 Stunden
Treffpunkt: Museum bei der Kaiserpfalz
Kosten: 7,00 € (inkl. Eintritt ins Museum)

Abbildung: © Foto: Nadja Glässel-Roučka
Sonntag, 8.10.2023, 11 Uhr
Öffentliche Führung
»Wie wol er den Juden auch feind ist, aber er nimbt sichs so hefftig nicht an als ich« (Luther über Münster)

Religiös motivierte antijüdische Denkmuster begleiteten das Christentum von Beginn an (Antijudaismus). Am Anfang der traditionellen Judenfeindschaft stand der konfliktbeladene Ablösungsprozess der frühen Christen vom Judentum. Seit dem 4. Jahrhundert wurden Juden sozial benachteiligt und ausgegrenzt. Mitte des 14. Jahrhunderts wurden Menschen jüdischen Glaubens als Brunnenvergifter für die Pest verantwortlich gemacht. Im 15./16. Jahrhundert hatte der Antijudaismus einen Höhepunkt erreicht. Die Führung von Dr. Klaus-Peter Wörns, Ingelheimer Gästeführer, setzt sich schwerpunktmäßig mit dem Thema »Antijudaismus in der frühen Neuzeit« auseinander und geht auf die Haltung Luthers und Münsters ein.

Führung: Dr. Klaus-Peter Wörns, Gästeführer, Ingelheim
Dauer: 1 Stunde
Telefonische Anmeldung bis 6.10.2023 im Museum / begrenzte Personenzahl
Kosten: 4,00 € (inkl. Eintritt ins Museum)

Abbildung: aus Hartmann Schedel, Weltchronik, Nürnberg 1493, Faksimile Lindau 1988 © Stadtverwaltung Ingelheim / Museum bei der Kaiserpfalz
Samstag, 14.10.2023, 18 Uhr
Heute vor 134 Jahren: Humboldt in Ingelheim
Einblicke in das spannende Leben des Naturforschers mit lateinamerikanischem Genuss
Literarisch-kulinarischer Abend

Als Student besuchte der 20-jährige Alexander von Humboldt (1769–1859) auf einer Deutschland-Reise Nieder-Ingelheim. Zusammen mit seinem Kommilitonen Steven Jan van Geuns besichtigte er am 14. Oktober 1789 die Ruinen der Kaiserpfalz und kehrte anschließend im Gasthaus der damaligen Poststation ein. Genau 134 Jahre nach diesem Besuch lädt das Bistrorant »Johann in der Alten Post« zu einem lateinamerikanischen 4-Gänge-Menü ein. Viele Lebensmittel, die wir heute selbstverständlich nutzen, stammen aus den von Humboldt erforschten Gebieten: Kartoffeln, Tomaten, Zucchini, Schokolade, Avocado, Erdnuss, Ananas und einige mehr. Ergänzt wird der Abend mit literarisch-historischen Anekdoten, die den authentischen Expeditionsberichten Alexander von Humboldts entstammen.

Eine Kooperation des Museums bei der Kaiserpfalz mit dem Bistrorant »Johann in der Alten Post«.

Lesung: Dr. Nicole Nieraad-Schalke, Museum bei der Kaiserpfalz
Veranstaltungsort: Bistrorant »Johann in der Alten Post«, Mainzer Straße 67, 55218 Ingelheim, Telefon 06131·719412, info@johann-cafebistro.de
Telefonische Anmeldung bis 6.10.2023 im »Johann in der Alten Post« oder auf www.ticket-regional.de/ begrenzte Personenzahl
Kosten: 45,00 € (inkl. 4-Gänge-Menü)

Abbildung: © Foto: Nina Malchus
Donnerstag, 19.10.2023, 14.30 Uhr
Geschichte am Mittag
Wohnluxus bei den Römern – Wandmalerei als Innenraumdekoration
Kurzvortrag

Die heutige Kenntnis römischer Wandmalerei beruht wesentlich auf den archäologischen Befunden vornehmer Wohnhäuser in Pompeii, Herculaneum und Stabiae. Diese drei Städte wurden beim Ausbruch des Vesuvs im Jahr 79 n. Chr. verschüttet – wodurch Aspekte des alltäglichen Lebens und Wohnens teilweise »konserviert« wurden. In den römischen Provinzen, zu denen auch die Ingelheimer Region gehörte, sind Wandmalereien allerdings schwerer zu verfolgen, da der Forschungsstand noch sehr fragmentarisch ist. Museumsmitarbeiterin Florine Jäger stellt im Kurzvortrag ausgewählte regionale Beispiele aus unterschiedlichen Wohnkontexten vor, die zeigen, dass Wandmalereien auch in der Provinz Germania Superior einen hohen Stellenwert hatten.

Vortrag: Florine Jäger M.A., Museum bei der Kaiserpfalz
Telefonische Anmeldung bis 17.10.2023 im Museum / begrenzte Personenzahl
Eintritt: 4,00 € (inkl. 1 Tasse Kaffee und 1 süße Überraschung)

Abbildung: »Wandmalerei Echzell, 2. Jh. n. Chr.«, (c) Römerkastell Saalburg, Foto: P. Knierriem
Samstag, 4.11.2023, 14 Uhr
Straße der Begegnungen
»Man muss die Feste feiern, wie sie fallen« (Deutsches Sprichwort)
Interkulturelle Stadtführung

Bräuche, Feste, Traditionen – Rund ums Jahr und überall auf der Welt kommen Familien zum gemeinsamen Feiern zusammen. In der Führung blicken wir auf feierliche Anlässe verschiedener Kulturen und Religionen, die auch in Deutschland ihre Spuren hinterlassen. So beleuchten wir den Zusammenhang zwischen Thanksgiving, Halloween und Erntedankfest. Außerdem lüften wir gemeinsam mit unseren interkulturellen ZeitzeugInnen das Geheimnis um die so genannte »Nacht der Bestimmung«, die in der islamischen Welt einen besonders großen Stellenwert hat. Den Schwerpunkt der interkulturellen Führung bilden die mannigfaltigen Traditionen rund ums Weihnachtsfest, von denen unsere ZeitzeugInnen berichten. Dabei erfahren wir auch, wie andere Religionen mit dem Hype um Geschenke und den funkelnden Christbaum im heimischen Wohnzimmer umgehen. Außerdem machen wir Bekanntschaft mit einer Hexe, über die sich Kinder mit italienischen Wurzeln auch nach dem 24. Dezember noch freuen. Wir lassen die Führung im wahrsten Sinne international ausklingen und stimmen uns mit kleinen Leckereien schon auf die Weihnachtszeit ein.

Eine Kooperation mit der Stabsstelle für Vielfalt und Chancengleichheit sowie dem Beirat für Migration und Integration der Stadt Ingelheim am Rhein.

Führung: Susanne Krenzer-Mattes, GästeführerIn, Ingelheim
Dauer: 2 Stunden
Telefonische Anmeldung bis 2.11.2023 im Museum / begrenzte Personenzahl
Treffpunkt: Wird bei Anmeldung bekannt gegeben
Eintritt frei, Spenden erbeten für Deutschkurse

Abbildung: © Stadtverwaltung Ingelheim
Donnerstag, 16.11.2023, 14.30 Uhr
Geschichte am Mittag
Wackernheim - Ein ehemaliges Reichsdorf im Ingelheimer Grund
Kurzvortrag

Seit 2019 ist Wackernheim Stadtteil von Ingelheim am Rhein. Was heute viele nicht mehr wissen: Die Wackernheimer Geschichte war über 1000 Jahre eng verknüpft mit der Ingelheimer Geschichte. So tagte beispielsweise auch in Wackernheim das Ingelheimer Reichsgericht. Außer auf die historischen Gemeinsamkeiten geht der Kurzvortrag auf die individuelle Entwicklung des Dorfes im Laufe der Jahrhunderte ein. Angesprochen sind nicht nur alle Wackernheimer Bürger*innen, sondern alle, die neugierig auf die Historie des »neuen« Stadtteils sind.

Vortrag: Renate Fath, Museum bei der Kaiserpfalz
Telefonische Anmeldung bis 14.11.2023 im Museum / begrenzte Personenzahl
Eintritt: 4,00 € (inkl. 1 Tasse Kaffee und 1 süße Überraschung)

Abbildung: »Trauttnerkarte 1754/55« (Ausschnitt), © Stadtarchiv Mainz, Sign. BPSP/4467 D
Donnerstag, 14.12.2023, 14.30 Uhr
Geschichte am Mittag
Barbarossa und der (un)heilige Karl
Kurzvortrag

Am 29. Dezember 1165 wurde Karl der Große von dem Gegenpapst Paschalis III. unter der persönlichen Beteiligung Kaiser Friedrichs I. Barbarossa heiliggesprochen. Die ältere Geschichtswissenschaft sah in dem Bemühen um die Schaffung eines »Reichsheiligen« in erster Linie einen gegen Frankreich und das Papsttum gerichteten politischen Akt Barbarossas. Jüngere Untersuchungen zeigen jedoch, dass dies zu kurz greift. Der Vortrag fragt nach den persönlichen Motiven des Kaisers und danach, wer außer ihm ein Interesse an der Heiligsprechung hatte. Wie schafft man einen Heiligen, der ein ganz und gar nicht heiliges Leben geführt hat und was hat eigentlich das Rolandslied damit zu tun?

Vortrag: Miriam Maslowski, Museum bei der Kaiserpfalz
Telefonische Anmeldung bis 12.12.2023 im Museum / begrenzte Personenzahl
Eintritt: 4,00 € (inkl. 1 Tasse Kaffee und 1 süße Überraschung)